Wie im letzten Bericht bereits angekündigt, sollte es auch am Freitagmorgen wieder sehr früh für uns losgehen. Mit Kissen, Decken und reichlich Proviant bepackt starteten wir um 5 Uhr von State College aus Richtung Norden zu den Niagara Fällen. Nachdem sich der Regen und der Nebel im Laufe des Morgens immer weiter auflösten, erreichten wir die Niagara Falls bei Sonnenschein und milden Temperaturen. Beeindruckt von dem Naturspektakel kamen wir den Wasserfällen an verschiedenen Stellen ganz nah. Zunächst in den Cave of the Winds, die manche Schülerinnen zwar triefend nass, aber absolut strahlend verließen, und anschließend noch einmal von der Maid of the Mist aus, einem Boot, das uns direkt unterhalb der Horseshoe Falls auf der kanadischen Seite der Wasserfälle führte. Es war laut, es war nass und es war absolut wunderbar! Die vielen Regenbögen und die einmalige Atmosphäre werden uns ganz besonders gut in Erinnerung bleiben. Gegen 23 Uhr waren wir dann wieder zurück in State College – tired, but happy – und genossen ein erholsames Wochenende in unseren Gastfamilien.

Bereits am Montag sollte es wieder auf Reise gehen – diesmal jedoch Richtung Süden. Nach einer etwa dreistündigen Busfahrt erreichten wir Philadelphia. Zunächst besuchten wir das Philadelphia Museum of Art, das eine der größten und bedeutendsten Kunstsammlungen der USA beherbergt. Doch nicht nur die verschiedenen Ausstellungen, sondern auch das Gebäude selbst waren beeindruckend. Nachdem wir uns mit einem klassischen Philly Cheesesteak gestärkt hatten, begann unsere Stadtführung durch die Geschichte Philadelphias. Neben vielen kleinen Anekdoten besuchten wir vor allem die geschichtsträchtigen Orte Philadelphias und beendeten die interessante Führung am wohl bedeutendsten Ort der Stadt, der Independence Hall, in der 1776 die  Unabhängigkeitserklärung und 1787 die Verfassung der Vereinigten Staaten unterzeichnet wurden.

Neben den großen Städten Pennsylvanias durfte natürlich auch die Erkundung der lokalen Gegend nicht fehlen. So ging es am Mittwoch in den kleinen Ort Bellefonte. Hier konnten wir in einem ehemaligen Kino in einen Flohmarkt stöbern und später die Kleinstadt auf den Spuren der Underground Railwork, einem informellen Schleusernetzwerk, das versklavten Afroamerikanern die Flucht aus den Südstaaten der USA in die sichereren Nordstaaten und nach Kanada ermöglichte, erkunden. Ebenfalls interessant und zum Nachdenken anregend war ein Besuch im Bellefonte Art Museum. Hier bekamen wir eine private Führung des Künstlers Eric Ryan Markievich, der zurzeit zwei Ausstellungen bestehend aus Bildern und Skulpturen im Museum zeigt. In der ersten der beiden Räume dreht sich dabei alles um das Thema Mensch und Maschine, auch im Hinblick auf die Nutzung von KI. In der zweiten Ausstellung hat Erik seine Gedanken zum Themen Plastik und Ozeane verarbeitet, einem Thema das vielen von uns aus dem Erdkundeunterricht in Jahrgang 8 noch sehr präsent ist und dessen Darstellung uns sehr berührt hat.

Nach viel moderner Kunst in dieser Woche ging es am Donnerstag dann gefühlt etwas zurück in die Vergangenheit. Nach einem Ausflug in eine Tropfsteinhöhle hatten wir die Möglichkeit eine Schule der Amish zu besuchen. Hier lernen Kinder unterschiedlicher Altersgruppen in einem Klassenraum. Elektronik gibt es nicht, dafür aber einen äußerst liebevoll dekorierten Klassenraum und eine große Spielwiese, auf der wir in der Mittagspause gemeinsam Baseball spielen konnten, bevor wir uns bei Herrn Yoder und seiner Familie bei Kartoffelpüree, Würstchen und Möhren reichlich stärken konnten.

Vor uns liegt nun ein letztes Wochenende mit unseren Gastfamilien, bei dem viele von uns am Samstag das Football Spiel der Penn State besuchen werden, bevor wir uns am Montagmorgen ganz früh von den Amerikanern verabschieden und uns auf den Weg nach New York City machen. Dort warten auf uns noch ein Ausflug zum Ground Zero, der Statue of Liberty und dem Empire State Building und – last but not least – unser Rückflug nach Hannover am Dienstagabend.

Nach fast drei Wochen Austausch sind wir müde, aber begeistert von der Gastfreundschaft und von den vielen Dingen, die wir gesehen haben und erleben durften. Von großen Städten, bekannten Sehenswürdigkeiten, atemberaubenden Naturspektakeln, historischen Meilensteinen und kulinarischen Highlights war viel dabei, das wir so schnell sicher nicht vergessen werden.

Pennsylvania – it’s been a pleasure!

Eindrücke vom USA-Austausch