Erst an einer Führung durch das Historische Museum Saar teilnehmen und wenig später in eine Zelle der Gedenkstätte Brauweiler bei Köln schauen – und all dies, ohne den Klassenraum in Hannover zu verlassen. Unmöglich?

Nicht für die Klasse 10m, die im Rahmen einer Testführung am Projekt VIMUKI des Historischen Museums Saar und des Verbundprojektes ‚museum4punkt0‘ teilnahm. Auch wenn die Internetverbindung nicht immer mitspielte, konnten die Schülerinnen und Schüler einen Eindruck bekommen, wie ein Museumsbesuch im 21. Jahrhundert aussehen kann.

Unter dem Schlagwort „Konstruierte Realitäten 1933-1945“ wurde der 10m zunächst ein Einblick in die Etablierung der NS-Diktatur gegeben. Dabei kamen Exponate wie der Volksempfänger oder die damals bei Jungen hoch im Kurs stehende Trommel im Historischen Museum Saar zum Einsatz, die verdeutlichten, wie es den Nationalsozialisten gelang, die Deutschen nach und nach für sich zu gewinnen.

Gleichzeitig wurde den Schülerinnen und Schülern aber durch die Gestapo-Zellen in Brauweiler und in Saarbrücken auch veranschaulicht, was es bedeutete, sich der nationalsozialistischen Ideologie entgegenzustellen oder nicht Teil der Volksgemeinschaft zu sein.

Insgesamt boten Herr Thulin und Frau Brügelmann durch die vorbereiteten Folien, Clips und Rundgänge nicht nur Einblicke in die Zeit des Nationalismus, sondern ermöglichten der Klasse auch einen Blick auf die Auswirkungen der NS-Zeit über Niedersachsens Grenzen hinaus – und dies, ohne die Landeshauptstadt verlassen zu müssen.